Connor war für circa ein Jahr bei Virtuous Pedophiles (VirPed) unter Klarnamen registriert (aktiv nur 4-5 Monate lang) und beschrieb sich selbst schon gleich zu Beginn als „insane“ also „irre“ in der Hinsicht, dass ihn eine unbändige Wut auf die Diskriminierung pädophiler Menschen verzehrte. Er legte diesbezüglich ein großes Maß an selbstzerstörerischem Verhalten an den Tag: vom Outing mit Foto via Social Media mit einer beschrifteten MAP-Pride-Flagge in der Hand bis zur Selbstanzeige in Sachen Sexpuppen und Sexcomics, versuchte er seinem Tun den Anstrich von Aufklärung zu geben. Manche mögen diesen Aspekt daran zumindest ehrenhaft finden, ich persönlich muss sagen: ich kaufe ihm das nicht ab. Er bekam meinem Eindruck nach auf VirPed auch durchaus angebrachten Gegenwind. Seit einem Vierteljahr war er dort dann nicht mehr aktiv.
Am Freitag jedoch tauchte er wieder auf, nicht bei VirPed sondern bei der
WikiConference North America 2025
in NewYork.
Mit einem Schild um den Hals, das ihn als „nicht-übergriffigen Anti-contact-Pädophilen“ auswies,
mit der MAP-Flagge als Umhang
und mit einem geladenen Revolver in der Hand!
Laut Medienberichten stürmte er auf die Bühne, die Waffe zur Decke gerichtet, rief „I’m a non-contact pedophile. I want to kill myself“ und machte klar, dass er sich aus Protest gegen die extreme Diskriminierung pädophiler Menschen durch die Betreiber der Wikipedia vor aller Augen umbringen wolle. Zwei Konferenzteilnehmer griffen ein, brachten ihn zu Boden und entwaffneten ihn zum Glück. Er wurde schließlich von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Einerseits tut er mir leid: er muss einen enormen psychischen Leidensdruck mit sich herumgeschleppt haben. Hat er sich dagegen Hilfe gesucht? Das ist mir nicht bekannt. Der Weg den er gegangen ist, ist einer von Aktionen, die nach Aufmerksamkeit schreien, verängstigen und das Thema zusätzlich in ein schlechtes Licht rücken.
Mindestens ein Freund von mir wurde basierend auf diesem Ereignis, und dadurch dass es sogar hier in Europa via Social Media bekannt wurde, schon von enorm diskriminierenden Bekannten belästigt, so berichtete er.
Andererseits tun mir die Leute leid, die seine Aktion am Freitag in Angst und Schrecken versetzt hat.
Aber zu dem Kernproblem bei der Wikipedia muss ich sagen: Recht hat er. Die englischsprachige Wikipedia hat sich auf ganz extreme Weise gezielt gegen nicht-übergriffige Pädos und die Selbsthilfe eingeschossen und sich darin als klarer Feind von faktenbasiertem Handeln und Unparteilichkeit erwiesen. Wer Wikipedia bearbeitet und klar macht, dass er/sie pädophil ist, wird auf Lebenszeit gebannt. Seiten zum Thema wurden (quasi gewaltsam) umgeschrieben und zur Ausnahme vom Grundprinzip der Wikipedia gemacht: nur wer mit in das feindliche Horn bläst darf sie überhaupt editieren; jeder klar positive Beitrag, sei er auch noch so gut belegt, wird offenbar unterdrückt. Selbst anerkannte prominente Fachleute unterlagen der anti-Pädo-Zensur und flogen raus. Es ist zum Kotzen! Ein Beispiel dafür ist der Abschnitt „Rezeption“ des Artikels zu VirPed, wo aus einer positiven sehr gut belegten Darstellung künstlich eine tendenziös-negative gemacht wurde. Siehe die Bearbeitungsgeschichte.
Bitte, macht etwas, das aktiv euch und anderen hilft, und nicht einen auf Märtyrer. Ich habe große Befürchtungen, dass sich Connors Vorgehen sogar zerstörerisch auf das Bisschen guter Reputation auswirken wird, die noch von dem übrig ist, was sich die Selbsthilfecommunity einst erarbeitet hatte. Jetzt gerade wird sie in einem Atemzug mit Waffengewalt erwähnt. Dass auch einige sehr vernünftige Sätze aus Connors Social-Media-Beiträgen und von Fachleuten in den Artikeln verbreitet werden ist ein schwacher Trost.
Ich möchte gern mit folgendem Gedanken schließen: Es mag so sein, dass wir uns hier hauptsächlich um „Nicht-Übergriffigkeit“ im Sinne von sexuellen Übergriffen auf Kinder kümmern, doch das ist nicht das einzige Problem auf der Welt, nicht die einzige Art Übergriff, die scheußlich und grundlegend bösartig ist. Und während wir vermutlich die derzeit weltweit am schlimmsten verfolgte Minderheit sein mögen, haben wir weder alles Leid der Welt gepachtet noch irgendein Recht auf Rache, oder Menschen in Todesangst zu versetzen, wie es sich Manche manchmal anmaßen. „Lasst uns lieben“ heißt es in einem weisen alten Buch. Liebe sucht nach Möglichkeiten, Gutes zu tun, Angst zu lindern und ist eine großartige Orientierungshilfe für den moralischen Kompass.
Ich hoffe und wünsche Connor, dass er die psychologische Hilfe erhält, die er braucht um einen gesünderen Umgang mit seinem Leben und der unfairen Welt zu entwickeln, in der wir zur Zeit leider leben.
Hier ist eine handvoll Artikel zu dieser Attacke auf die Konferenz:
Achtung: Es werden derzeit nur kurze unformatierte Kommentare unterstützt. Lange komplexe Texte speichert mein Kommentar-Plugin leider teils gar nicht ab. Sowas bitte lieber per E-Mail senden.